Gute Laune trotz Regenwetter

„Es regnet, es regnet, die Erde wird nass!“ können wir schon gleich nach dem Frühstück singen. Es ist Samstagmorgen und die ganze Familie ist zu Hause und hat Zeit. Oh nein, denke ich, wie sollen wir diesen Tag nur rumkriegen, wenn draußen so ein Sauwetter ist?

Na klar, wir könnten die Kids einfach vor der Glotze parken, oder das Zocken am Computer ohne Zeitbegrenzung erlauben. Aber schließlich bin ich Erzieherin von Beruf und deshalb ist es für mich einfach unvorstellbar, dass die Kinder sich einen ganzen Tag lang nur berieseln lassen. Was also tun, das allen Freude bereitet?

Wir kochen zusammen!

Ich hab‘s! Wir kochen gemeinsam – schließlich kenne ich uns! Auch wenn wir spät frühstücken, fragen die Jungs spätestens um 12:30 Uhr „Was gibt’s zum Mittagessen?“ Da schlag ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und was zum Essen. Perfekt, oder?

Schnell ist mir klar, was heute auf dem Speiseplan steht. Pizza! Das schmeckt allen – und bei so einem „Pisswetter“ muss man sich doch was Leckeres gönnen. Mein Kühlschrank teilt mir mit, dass wir auch fast alle Zutaten im Haus haben, bis auf geriebenen Käse. Also zieh ich mir schnell eine Jacke über, flitze ins Auto und hole im Supermarkt noch schnell eine Packung.

Kinderleicht – der Pizzateig

Logischerweise gibt es bei uns den Pizzateig natürlich aus dem Buch „Kinderleichte Becherküche - Band 2"

Deshalb stelle ich alle Zutaten und das Arbeitsmaterial auf die Arbeitsfläche in der Küche. Simon ruft gleich „Juhu!“, als er hört, dass er den Pizzateig zubereiten darf. Larik verzieht sich so lange auf das Sofa und liest ein wenig. Schließlich will er seinem kleinen Bruder ja die Arbeit nicht wegnehmen.

Das kann ich schon alleine!

Da stehe ich nun in der Küche und beobachte stolz meinen sechs jährigen Meisterkoch, wie er gekonnt dem Pizzateig Rezept folgt. Als erstes zerkrümelt er einen Würfel Hefe, macht einen gelben Löffel Zucker in die Schüssel und gießt dann zwei rote Becher Wasser über die Zutaten. Gekonnt streift er das Mehl mit dem Messer ab und fügt sechs rote Becher Mehl hinzu. Zwei gelbe Löffel Salz und zwei orange Becher Öl kommen noch hinzu und schon vermischt er die Zutaten mit dem Handrührgerät. Jetzt ruft er mich zum ersten Mal: „Mama, kannst du mir mal helfen? Das rühren geht so schwer!“ Na klar, stehe ich sofort parat und unterstütze ihn. Schließlich ist so ein Hefeteig ganz schön fest. Jetzt decken wir den Teig ab und lassen ihn ruhen.

Während Simon sich ausgiebig die Hände wäscht, räume ich ein wenig die Arbeitsfläche auf. Ich hole schon mal alle Zutaten aus dem Kühlschrank, die wir zum Belegen der Pizza brauchen. Salami, Schinken, Pilze, Paprika, Oliven, Tomatensoße, Käse und Zwiebeln. Dazu noch alle Ausstechformen, die ich finden kann.

Familien - Challenge

Der Wecker klingelt und der Teig hat sich deutlich vergrößert. „Die Challenge kann beginnen. Wer macht die außergewöhnlichste Pizza?“ rufe ich meinen Männer zusammen. Naja, angerannt kommen mein Mann und Larik nicht gerade, aber gut, sie schlurfen wenigsten in die Küche zu Simon und mir. Die anfängliche Unlust legt sich aber schnell, dann ist der Ehrgeiz aller erwacht. Da wird geschnitten, ausgestochen, festgedrückt, verziert, dekoriert und genascht. Es wird gelacht und gestaunt, beim kurzen Blick über den Tisch. „Was ist denn das?“ fragt Simon, als er Lariks Pizza sieht. „Verrate ich dir nicht!“ schallt die Antwort prompt zurück. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung in unserer Küche und alle haben sichtlich Spaß! Die Stimmung verschlechtert sich nur kurz, weil der Große die letzte Salamischeibe nimmt, die der kleine auch unbedingt gebraucht hätte. Aber zum Glück schmeckt ihm auch Schinken.

Das bisschen Haushalt…

Die Küche sieht zwar aus wie ein Schlachtfeld, der Boden ist hier und da mit Mehl bestäubt und die Kleider der Kinder können komplett in die Waschmaschine, als die Pizzen im Ofen sind. Lust zum Aufräumen hat jetzt natürlich keiner mehr. Und so mache ich es halt alleine.

Essen ist fertig!

Und da sitzen wir nun, nach dreißig Minuten harter Arbeit und bewundern unsere Pizzen. Leider haben sie sich durch den Ofen etwas verändert, aber besonders sind die immer noch.

Da kann ich nur noch sagen: „Der Magen knurrt, der Magen knurrt, er will zu Essen haben.“ Und dann herrscht gefräßige Stille.