Wie du dein Kind unterstützen kannst, stark zu werden!

„Pass auf, Martha! Steig nicht so hoch! Mach langsam!“ höre ich die besorgte Mutter auf dem Spielplatz rufen.

Innerlich bekomme ich bei diesen Worten die Krise. Martha scheint nach meinem Gefühl zirka vier Jahre alt zu sein. Aber egal was sie auch tut, ihre Mutter hat immer einen warnenden Spruch parat.

Als Erzieherin und Mama denke ich mir in so einer Situation: „Wie soll Martha Selbstvertrauen bekommen und später selbstbewusst durchs Leben gehen?“

Dabei gibt es nicht nur viele Experten, die darüber informieren, was für die Entwicklung eines Kindes wichtig ist, sondern auch zahlreiche Sprichworte die deutlich machen auf was es beim „groß“ werden ankommt. Toll wäre es, wenn sich die ängstliche Spielplatz Mama eines dieser Zitate zu Herzen nehmen würde. 

  • Angst ist ein schlechter Lehrer. 
  • Erfahrung macht klug. 
  • Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
  • Übung macht den Meister.
  • Früh übt sich, wer ein Meister werden will.
Wenn ich lese, wird eins ganz klar. Sofern ich will, dass mein Kind sich körperlich, geistig und emotional gesund entwickelt, muss ich ihm im Alltag vielseitige Anregungen bieten, damit es mit allen Sinnen seine Umwelt wahrnehmen kann. Nur so kann es selbstständig und somit lebenstüchtig werden. Ich muss ihm die Möglichkeit geben, Erfahrungen sammeln zu dürfen. Ebenso muss ich es als Mutter aushalten, wenn mein Kind „auf die Nase fällt“.
 

Lernen für das Leben

Ich weiß, dass der ganz normale Familienalltag viel Möglichkeiten für Kinder bietet, mit allen Sinnen zu lernen. Da ist zum Beispiel die Küche. Hier lernen die Kinder viel für ihr späteres Leben. Es ist jedoch wichtig, dass ein Erwachsener die die Küchenaktivität begleitet und das Kind nicht ohne Aufsicht ist. Ich bin der Meinung, man sollte Kinder so früh wie möglich in der Küche mithelfen lassen. Gerade Kinder im Vorschulalter sind noch total motiviert und freuen sich, wenn sie die Eltern beim Backen, oder Kochen unterstützen dürfen. Mit etwas Übung-, oder dem Konzept „Kinderleichte Becherküche“ können sie auch schon bald ganz selbstständig etwas zubereiten. 

 

Aus Vertrauen wird Selbstvertrauen 

Meine Meinung: Eltern können ihren Kindern in der Küche Vertrauen schenken und ihnen den Umgang mit einem Messer ruhig zutrauen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die meisten Kinder achtsam mit dem Messer umgehen. Und wenn es dann doch passiert, dass sich der Knirps in den Finger schneidet, kommt ein Pflaster auf die Wunde und weiter geht’s! 

 

 

Erst investieren, dann profitieren! 

Ja, anfangs ist es anstrengend, wenn man die Kinder in der Küche mitarbeiten lässt, 

  • Man braucht viel mehr Zeit, als wenn man es alleine macht.
  • Es ist anschließend unordentlicher und so manche Zutat findet man auf dem Boden wieder. 
  • Hin und wieder wird auch etwas zu Bruch gehen. 
  • Man wird manchmal den Boden wischen müssen, weil etwas daneben ging.

 

Damit auch du bei der Arbeit mit Kindern in der Küche entspannt sein kannst, habe ich hier noch ein paar Tipps:

  • Lange Haare immer zusammenbinden. Das ist zum einen hygienischer, aber bietet auch Sicherheit, zum Beispiel beim Umgang mit einem Rührgerät.
  • Auch wenn manche Eltern bei dem Gedanken an ein scharfes Messer in den Händen ihres Nachwuchses Schweißausbrüche bekommen, sollten Kinder nie mit stumpfen Werkzeugen arbeiten. Durch den erhöhten Kraftaufwand, besteht die Gefahr des Abrutschen. Prima geeignet sich leichte, handliche Kinderkochmesser mit abgerundeter Spitze sowie einem Handschutz zwischen Klinge und Griff.  Hier ein Beispielartikel.
  • Beim Aufschlagen von Eiern ein feuchtes Tuch unter das Glas legen. Sollte das Ei daneben gehen, ist es ganz leicht aufgewischt.
  • Leg deinen Perfektionismus ab. Wenn Kinder helfen, ist die Tomate eben nicht so gleichmäßig geschnitten-, oder das Plätzchen nicht so exakt verziert wie bei dir.

Und jetzt – ab in die Küche! Denn man muss nicht nur essen, um groß und stark zu werden, sondern auch kochen und backen!